Hamburg, 10.01.2023: Die CURATA Gruppe hat am 05.01.2023 beim Amtsgericht Charlottenburg für einzelne Gesellschaften des Konzerns Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, darunter auch für die CURATA Care Holding GmbH. Das Gericht hat noch am selben Tag die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Der Geschäftsbetrieb von mehr als 40 Einrichtungen für qualitativ hochwertige und individuelle Pflege läuft in weiten Teilen uneingeschränkt weiter. Die Gehälter der betroffenen Mitarbeitenden sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit zunächst gesichert.
Unter anderem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die stark gestiegenen Energiekosten und sonstige allgemeine Preissteigerungen sind Teile der CURATA Gruppe in eine finanzielle Schieflage geraten. Verschärft wurde die für die gesamte Branche herausfordernde Situation vor allem durch den Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal, der dazu führt, dass wirtschaftlich notwendige Belegungsquoten teilweise nicht erreicht werden können. „Aufgrund des Zusammentreffens dieser anhaltenden wirtschaftlich belastenden Entwicklungen sind wir zum Handeln aufgerufen, um den stabilen Kern unserer Unternehmensgruppe zu schützen und nachhaltig zu stärken.“, erklärt CURATA-CEO Peter Paul Gruber. Dort, wo die Schließung einer Einrichtung nicht verhindert werden kann, erhielten die Mitarbeitenden das Angebot, an einem anderen Standort zu arbeiten und selbstverständlich würden in diesen Fällen die Bewohner ein neues Zuhause erhalten.
Betriebswirtschaftlich berät PUKE DRESEN MALL die Geschäftsführung der CURATA. Im Vordergrund stehen dabei die integrierte Ertrags- und Finanzplanung, die Erarbeitung von Maßnahmenplänen und die Unterstützung bei der operativen Umsetzung. Oberste Priorität haben bestmögliche Lösungen für Bewohner und Mitarbeitende. „Wir sind uns sicher, dass wir zusammen mit der Geschäftsführung, dem Team von BBL und dem Sachwalter schnell einen zielführenden Plan zur finanziellen Restrukturierung und Neuaufstellung der CURATA erarbeiten werden“, erklärt Partner Dr. Stephan Puke. Zum PDM-Team gehören zudem die Partner Bodo Mall und Gunnar Dresen sowie Dr. Philipp Lattreuter.
Bei der Erstellung und Umsetzung des Sanierungsplans wird die CURATA Gruppe durch die auf Sondersituationen spezialisierte Kanzlei BBL Brockdorff unterstützt. Ihr Partner Rechtsanwalt Dr. Oliver Damerius ist zum Generalbevollmächtigten bestellt worden. „In den kommenden Wochen werden wir die schon begonnenen Gespräche mit allen von der Restrukturierung Betroffenen fortsetzen und einen Plan zur Neuaufstellung des Unternehmens erarbeiten“, so Damerius. In weiten Teilen könne Geschäftstätigkeit der CURATA Gruppe fortgeführt werden. Es sei aber auch damit zu rechnen, dass einige wenige Einrichtungen geschlossen werden müssen, wenn sie nicht langfristig wirtschaftlich geführt werden können.
Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Insolvenzgericht Herrn Rechtsanwalt Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger von der Kanzlei White & Case; er begleitet und überwacht die Eigenverwaltung.
Die CURATA Gruppe bietet qualitativ hochwertige und individuelle Pflege. In ihrem deutschlandweiten Einrichtungsnetzwerk helfen die derzeit über 3.000 CURATA-Mitarbeiter älteren, pflegebedürftigen Menschen bei der Bewältigung ihrer aktuellen Lebenssituation. Die Pflegeeinrichtungen werden in privater Trägerschaft geführt. Ziel von CURATA ist es, das bestehende Portfolio in den Segmenten vollstationäre und ambulante Pflege sowie im Bereich Servicewohnen weiter auszubauen.
Die Unternehmensberatung PDM ist auf das Gesundheits- und Sozialwesen spezialisiert mit den Schwerpunkten Kliniken, Pflegeheime und Medizinische Versorgungszentren. Der Fokus liegt auf Restrukturierung und Sanierung, Interimsmanagement und Investorenprozesse für Klienten in herausfordernden wirtschaftlichen Lagen. Die Partner verfügen über langjährige Führungserfahrung in großen und mittelständischen Unternehmen.